Großmeister Kwon, Jae-Hwa
Sein Name ist im Taekwon-Do bekannt wie kaum ein anderer.
Seine besondere Art Schüler zu unterrichten, die Fähigkeit im Umgang mit Menschen und seine eigene Philosophie sind das, was den Menschen Kwon, Jae-Hwa ausmacht.
Kwon, Jae-Hwas Philosophie
“Taekwon-Do ist Bewegung für Körper und Geist, vermittelt Respekt, Höflichkeit, Bescheidenheit und Selbstdisziplin, fördert Koordination, Konzentration und Reaktion, aber auch Geduld und Ausdauer.
Ob Meister oder Anfänger, jung oder alt, Taekwon-Do beansprucht die mentalen ebenso wie die physischen Kräfte und Fähigkeiten und fördert ihr harmonisches Zusammenspiel durch jahrelanges Training.
Es ist eine lebenslange Herausforderung und Chance zugleich, körperliche Gesundheit und geistige Stärke bis ins hohe Alter zu behalten.”
Kwon, Jae-Hwas Leben
Großmeister Kwon, Jae-Hwa wurde 1937 in der großen Hafenstadt Pusan geboren. Bereits in jungen Jahren bekam er Unterricht im Taekwon-Do und fiel bald durch sein außergewöhnliches Talent auf. In Hae, Dae-Yeong, 6.Dan fand er einen hervorragenden Lehrer, der sich nur der Ausbildung dieses einen Schülers widmete. Später wurde er auch von General Choi, Hong Hi, 9.Dan, persönlich unterrichtet.
Nach dem Abschluß seines Studiums war er als Journalist bei Pusan Ilbo, der größten Tageszeitung von Pusan, tätig. Bereits mit 24 Jahren übernahm er die Leitung der Yonmu-Kwan Schulen mit über 5000 Mitglieder, darunter 200 Danträger. 1964 wurde er technischer Direktor des Landesverbandes der Provinz Pusan mit etwa 30.000 aktiven Mitgliedern. 1965 bereiste er mit einer Gruppe von Großmeistern im Auftrag der Koreanischen Regierung Europa und legte damit den Grundstein des deutschen Taekwon-Do.
Seit 1965 setzt sich Großmeister Kwon, Jae-Hwa für die Verbreitung und Weiterentwicklung des Taekwon-Do in Europa und Amerika ein. Er blieb zuerst in München und machte Taekwon-Do in Deutschland bekannt. 1972 war er deutscher Bundestrainer und ging später in die Vereinigten Staaten. Mit der Gründung der Traditional Taekwon-Do Federation schuf er eine weltweite Dachorganisation für die Schulen seines Lehrsystems. So entstanden Schulen in Deutschland, Österreich, Griechenland, Zypern, Florida, Virginia, New York und Oregon. Allein in Deutschland gehören über 60 Schulen seinem Lehrsystem an.
Heute lebt Großmeister Kwon, Jae-Hwa in Portland, Oregon. Im dortigen Kwon, Jae-Hwa Trainingszentrum gibt er Lehrgänge speziell für Schulleiter der Traditional Taekwon-Do Federation, kommt aber jedes Jahr zu Lehrgängen und Großveranstaltungen nach Deutschland.
Großmeister Kwon, Jae-Hwa versteht traditionelles Taekwon-Do in erster Linie als Schule für Körper und Geist und vertritt diese Philosophie seit Jahrzehnten. Mit ein Grund, weshalb ihn viele als Vater des Taekwon-Do in Europa und Amerika betrachten.
Lebensstationen von Großmeister Kwon, Jae-Hwa
1965 | Mitglied des ersten Großmeisterteams, das im Auftrag der koreanischen Regierung Taekwon-Do in Europa, dem mittleren Osten, Nordafrika und Asien erstmals vorstellte. |
1966 | Cheftrainer des deutschen Taekwon-Do-Verbandes und Beauftragter für Europa und den mittleren Osten. |
1970 | Autor des Buches “Zen-Kunst der Selbstverteidigung”, erschienen im O. W. Barth-Verlag. |
1972 | Offizieller Bundestrainer der Sektion Taekwon-Do des deutschen Judo-Bundes. |
1973 | Ernennung zum 7. Dan, Gründung des Taekwon-Do Center Amerika in New York/USA. |
1974 | Gründung des International Taekwon-Do Black Belt Center Fort Lauderdale – Florida/USA. |
1980 | Gründung des International Taekwon-Do Black Belt Center München/Germany. |
1984 | Steinbruchtest von Großmeister Kwon, Jae-Hwa – Messung auf dem BMW-Versuchsstand in München. 13. Oktober: “20 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa” im Cirkus Krone, München. |
1989 | Autor des Buches “Po Eun – 11. Hyong”. |
1990 | Eröffnung des World Headquarter in New York City, 5th Avenue. 29. September: “25 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa” im Sheraton, München 6. Oktober: “25 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa” im Zoo-Gesellschaftshaus, Frankfurt |
1993 | Gründung der Traditional Kwon, Jae-Hwa Taekwon-Do Federation |
1995 | 14. Oktober: “30 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa” im Cirkus Krone, München. |
1996 | Ehrung und Würdigung durch den koreanischen Verband und ranghöchste Vertreter des Taekwon-Do in Korea für die 30-jährige, unermüdliche Arbeit von Kwon, Jae-Hwa beim Aufbau und der Verbreitung von Taekwon-Do |
1999 | Eröffnung des Headquarters der Traditional Taekwon-Do Federation in New York City, 13th street. |
2000 | 24. Juni: Gala “35 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa und Amerika” im Circus Krone in München |
2001 | 24. März: Leitung der “Taekwon-Do Benefizgala” im Asamsaal Freising |
2003 | Besuch in Korea mit einer 28-köpfigen Delegation von amerikan. und deutschen Meistern. Ehrung durch den korean. Verband für seine Verdienste um den Aufbau des Taekwon-Do in den Vereinigten Staaten und Europa. |
2005 | 15. Oktober: Gala “40 Jahre traditionelles Taekwon-Do in Europa und Amerika” im Cirkus Krone in München |
2006 | Eröffnung des Kwon, Jae-Hwa Trainingszentrums in Portland, Oregon. |
Der Kieselsteinbruchtest von Großmeister Kwon, Jae-Hwa
Den wohl größten Eindruck beim Betrachter hinterläßt neben der Persönlichkeit des Großmeisters dessen berühmter Kieselsteinbruchtest. Dabei zerschmettert er einen Flußkieselstein mit der bloßen Hand. Es wird sehr schnell klar, daß hier mehr demonstriert wird als reine Kraft und Technik.
Um die Schlagkraft von Großmeister Kwon, Jae-Hwa auch wissenschaftlich zu belegen, wurde sein Kieselsteinbruchtest 1984 auf dem Versuchsstand der BMW AG München gemessen.
Der Versuch fand in der Abteilung statt, in der normalerweise Stabilität und Sicherheit von Karosserieentwicklungen getestet werden. Auf einer “piezo-elektronischen” Platte justierte Großmeister Kwon, Jae-Hwa seinen Flußkieselstein für den Bruchtest. Die Platte kann Aufpralleffekte von bis zu 100 000 Newton, also 10 Tonnen, bei einer Fehlerquote von nur 0,3% messen. Zusätzlich wurden die Bruchtests mit einer Hochleistungskamera aufgenommen.
Die größte Kraft entwickelte Großmeister Kwon, Jae-Hwa bei einem mißglückten Versuch. Als er es nicht schaffte, einen Flußkiesel mit der Handinnenkante zu zertrümmern, wirkten nur 1,5 Millisekunden nach dem Aufprall über 10.000 Newton (dies entspricht einer Tonne) auf den Stein. Bei seinem geglückten Versuch brachte der Großmeister Kwon, Jae-Hwa lediglich 6.000 Newton auf, da das Material nachgab. Versuchsleiter Walter Altmann vermutete: “Das geht nur, wenn man den Stein als quasi gar nicht vorhanden betrachtet, bzw. völlig überzeugt ist, ihn durchzuschlagen”.
Der Kieselsteinbruchtest von Großmeister Kwon, Jae-Hwa beweist, daß durch das Zusammenwirken von Körper und Geist unglaubliche Leistungen möglich sind.
Diese Erkenntnis läßt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Das zeigt nicht zuletzt der Lebensweg von Großmeister Kwon, in dem sein starker Wille und der Glaube an das, was er lehrt, als zentrale Elemente deutlich werden.